In den USA genießt die integrative Onkologie mittlerweile große Akzeptanz. Sie ist das Ergebnis einer langjährigen Arbeit zur Zusammenführung konventioneller Onkologie mit evidenzbasierten Verfahren der Komplementärmedizin.
Aufgrund der mittlerweile sehr häufigen erfolgreichen Anwendung durch Amerikanische Ärzte wurde das Interesse der Forscher auf die Misteltherapie gelenkt, die diese derzeit bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren in einer Phase-1-Studie an der Johns-Hopkins-Universität prüfen. Siehe dazu: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03051477
Dr. Gary Deng (Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York) berichtete auf einem Deutschen Krebskongress, dass seit kurzem eine Leitlinie zur Integrativen Onkologie (bei Brustkrebs) publiziert und auch von der Amerikanischen Krebsgesellschaft (ASCO) übernommen worden war. Diese Leitlinie bietet einen guten Anhaltspunkt zur Auswahl von Verfahren mit hoher Evidenz und gibt bereits eine vorsichtige Empfehlung für die Misteltherapie ab, obwohl diese in den USA noch gar nicht zugelassen ist.
Sie folgt damit als zweite Gesellschaft der Brustkrebs-Leitlinie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO), die schon seit 2014 Misteltherapien zur Reduktion von Chemo-/Strahlentherapie bedingten Nebenwirkungen mit dem höchsten Evidenzgrad (1a) empfiehlt. Siehe dazu HIER.