Die Mistel als Heilpflanze

Geschichtliches

Die weißbeerige Mistel ist schon seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt: Innerlich wurde sie bei Milzerkrankungen, Frauen- und Anfallsleiden (Epilepsie) eingenommen. Äußerliche Anwendung fand sie bei Wunden und Geschwüren. Im ersten Jahrhundert schrieben Pedanios Dioskurides und Plinius der Ältere, die Mistel (griech.: ixos, lat.: viscum) habe die Kraft, Geschwüre zu erweichen und sie zur Reifung zu bringen. Schon im Kreütterbuch von Hieronymus Bock, Erstausgabe 1539, kann man wörtlich lesen: „Die Misteln seind der Eigenschafft, das sie allerley Geschwulst zertheilen, erweichen und herausserziehen…!“ Damit ist wohl zweifellos der Einsatz in der Tumortherapie gemeint.

Hieronymus Bock – Universität Regensburg (uni-regensburg.de)

Seit 1917 werden Mistelpräparate in Form von Spritzen unter die Haut auch in der Komplementärmedizin bei Krebs eingesetzt, wobei die Wirksamkeit durch Weiterentwicklung des speziellen Herstellungsverfahrens zunehmend verbessert werden konnte und der Datenschatz in der Tumoranwendung mittlerweile weit über 1000 wissenschaftliche Arbeiten u. über 150 klinische Studien umfasst.

Die Mistelpflanze

Die Mistelpräparate werden aus der weißbeerigen Mistel (Viscum album) gewonnen, die auf verschiedenen Laub- und Nadelbäumen wächst. Charakteristisch ist, dass sie sich ganz anders verhält als die übrige Pflanzenwelt:

  • Sie ist auch im Winter grün und blüht und fruchtet in den Wintermonaten. 
  • Sie wächst nicht in der Erde, sondern auf Bäumen, als Halbschmarotzer.
  • Sie bildet keine Wurzeln, sondern einen „Senker“, mit dem sie sich mit dem Wirtsbaum verbindet. 
  • Sie richtet sich nicht nach der Sonne, sondern wächst in alle Richtungen, unabhängig vom Licht und von der Schwerkraft. So bildet sich der typisch runde Mistelbusch. Diese Phänomene finden sich bei keiner anderen Pflanze. 

In Europa kann man drei Unterarten der weißbeerigen Mistel unterscheiden: die Laubbaum-, die Kiefern- und die Tannenmistel.

Inhaltsstoffe

Die Mistel enthält viel verschiedene wirksame Inhaltsstoffe, z.B. Mistellektine, Viscotoxine, Poly- und Oligosaccharide, Flavonoide, Peptide und Vitamin C. Für die pharmakologischen Effekte, insbesondere für die Wirkung auf das Immunsystem und die tumorhemmenden Eigenschaften, spielen Mistellektine und Viscotoxine eine wichtige Rolle. Beide wirken zytotoxisch auf Tumorzellen und sind immunologisch aktiv. 

Der Beerenschleim enthält u.a. hochmolekulare Arabinogalaktane, während Blätter und Stengel reich an Galakturonanen sind. Diese Polysaccharide sind ebenfalls pharmakologisch interessant, weil sie deutliche immunmodulatorische Effekte hervorrufen. 

Alle drei Komponenten – Lektine, Viscotoxine und Polysaccharide– binden komplex. Für die Wirkung der Misteltherapie ist es deshalb wichtig, dass es sich bei dem verabreichten Präparat um einen Gesamtextrakt handelt, bei dessen Herstellung diese organischen Substanzen in ihrem Zusammenhang vorkommen und erhalten werden.

Herstellung der Mistelpräparate

Mistelpräparate von Helixor werden gemäß den Richtlinien der „Good Manufacturing Practice“ (GMP) der Europäischen Union hergestellt und unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. 

Verarbeitet werden Misteln von den Wirtsbäumen Tanne, Apfelbaum und Kiefer. Diese drei Mistelarten sind jeweils eine Subspezies der Mistel (Viscum album). Sie werden getrennt voneinander geerntet und verarbeitet.

Die Mistelzweige werden viermal im Jahr geerntet – Winter, Frühjahr, Sommer, Herbst – schonend von Hand gepflückt und verlesen. Das Material (bestehend aus Mistelblättern, -stängeln, -blüten und -beeren) wird auf mögliche Schadstoffbelastung untersucht, mechanisch zerkleinert und in dieser Form tiefgefroren eingelagert. 

Aus den vier Ernten werden zwei wässrige Auszüge gewonnen: für den Sommerextrakt werden Sommer- und Herbsternte verarbeitet, für den Winterextrakt Winter- und Frühjahrsernte. Es entsteht jeweils ein 5 %iger Mistelextrakt. Er wird sterilfiltriert und zur weiteren Aufbereitung eingelagert. 

In einem spezifischen Helixor-Mischverfahren werden Winter- und Sommerextrakt in einem 3:1 Verhältnis mit einem speziellen Strömungsverfahren vermischt und danach auf verschiedene Konzentrationsstufen verdünnt. Anschließend wird der Mistelextrakt sterilfiltriert und in 1 ml- oder 2 ml-Ampullen abgefüllt. 

Alle Mistelpräparate enthalten einen höheren Anteil an Wintermisteln, weil diese einerseits mehr Mistellektin enthalten und andererseits Beeren und Blüten aufweisen, die reicher an wertvollen Poly- und Oligosacchariden sind. Die Blätter der Sommerernte enthalten hingegen besonders viel Viscotoxin.

blank Produktionsschema der Misteltherapie

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